Hedwig Wangel

deutsche Schauspielerin und Sozialpolitikerin; gründete Anfang der 20er Jahre ein Heim für entlassene weibliche Strafgefangene; Engagements u. a. am Deutschen Theater in Berlin unter Max Reinhardt 1906-1909; 1939 Staatsschauspielerin

* 23. September 1875 Berlin

† 9. März 1961 Lohe

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1961

vom 10. April 1961

Wirken

Hedwig Wangel, ev., wurde am 23. Sept. 1875 in Berlingeboren. Ihr Vater war Besitzer des großen Musikverlags Carl Simon und schon mit 10 Jahren stand ihr Entschluß, zur Bühne zu gehen, fest. Zu ihren Lehrern gehörten Ernst Cochoy und Josef Kainz. Sie begann in Berlin als Statistin und Volontärin bei Max Grube vom Königlichen Schauspielhaus, der ihr sagte "Schön biste nich und wirst wohl zehn Jahre biestern müssen!" Er hatte recht, denn erst nach erta 10 schwierigen Jahren führte sie ihre künstlerische Laufbahn über Engagements in Detmold, Barmen, Riga, Kassel, das Thalia-Theater in Berlin, Hamburg und das Lessingtheater sowie das Neue und das Kleine Theater in Berlin im Jahre 1906 doch an das eigentliche Ziel ihrer Wünsche: das Deutsche Theater in Berlin. Unter Max Reihhardt war sie dort zunächst drei Jahre eine der stärksten Charakterdarstellerinnen Deutschlands. Gastspielreisen führten die große Künstlerin auch nach München, Kassel, nach Riga, London, Manchester, Birmingham, nach ...